Neuer Ausweis fällt durch

Der neue Personalausweis sollte mit seinen elektronischen Funktionen für mehr Sicherheit sorgen, unter anderem bei Vertragsabschlüssen im Internet. Allerdings erfreut sich der „elektronische“ Teil keiner allzu großen Beliebtheit. Die sogenannte eID-Funktion wird im Durchschnitt von siebzig Prozent der Inhaber deaktiviert. Theoretisch könnten sich die Inhaber damit auch im Internet eindeutig ausweisen.

Die eID-Funktion wird vor allem deswegen abgelehnt, weil sie bisher nur von wenigen Unternehmen unterstützt wird. Auch bei Behörden ist es bislang nicht möglich, sich online elektronisch zu identifizieren. Dies ist ein langfristig geplantes Feature. Es soll ermöglichen, Behördengänge online zu erledigen. So müsste man nicht jedes Mal persönlich vorstellig werden. Dies könnte Zeit und Nerven sparen.

Vielleicht wird der neue elektronische Ausweis auch deswegen nicht unterstützt, weil viele Bürger gar nicht wissen, wozu er nutzen soll. Andere halten die bestehenden Risiken des Datenklaus für schwerwiegender. In Münster ist die Zahl der Antragssteller, welche die eID-Funktion nicht deaktivieren lassen, übrigens besonders hoch. Dies liegt wohl daran, dass man mit der eID-Funktion als Student seinen Bafög-Antrag auch über das Internet stellen kann.

Wer die eID-Funktion deaktivieren lassen möchte, muss sich an die Behörden wenden. Diese können die Funktion später – auf Wunsch – auch wieder aktivieren.